Die Hutmacherinnen
Bereits kurz nach dem Modetee lässt Effi Betke ihrer Phantasie freien Lauf für die nächsten Hutkreationen. Dieses Amt hat sie von ihren Vorgängerinnen Gerda Busch und Edith Remusch vor vielen Jahren übernommen.
Während des ganzen Jahres kauft und sammelt Effi Seidenblumen, bunte Federn, bunte Fische, schillernde Vögelchen... An keinem Geschäft mit Perlen, Pailletten und Strasssteinen kann Effie vorbei gehen. Alles, was die Hüte verschönert, kommt in ihren Fundus.
Im August wird dann das Esszimmer zu einer Hutwerkstatt umgestaltet. Tüllballen in allen Farben und Kisten mit Dekorationsmaterial stapeln sich. Der Esstisch wird zum Näh-und Schneidetisch. Hunderte von kleinen Tüllvierecken werden für die Hüte geschnitten. Dann wird die Grundform der Hüte gefertigt. Bei Kaffee und Kuchen lassen sich die Nachwuchshutmacherinnen zeigen, wie die Tüllvierecke zu Tuffen zusammengesteckt und auf den Hut genäht werden. Zwischendurch hört man immer wieder: „Aua!", „Mensch warum klappt das nicht", „puuhh was ist das eine Arbeit". Wenn jedoch der Hut-Rohling fertig ist, ist man vor allem eins: Stolz auf die eigene Leistung!
Sobald dann die Tüllkreationen in allen Farben des Regenbogens endlich bei Effi wieder auf dem Tisch liegen, beginnt für sie das Ausschmücken der Hüte. Hierbei sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Es werden Blüten, Weihnachtskugeln, Perlen und Pailletten geklebt, Ornamente, Bordüren und Federn genäht, Fische und Vögel angeheftet. Brandblasen an den Händen, verursacht durch die Heißklebepistole, lassen oft grüßen. Nicht selten ist bei Effi bis Mitternacht Licht zu sehen, denn sie ist erst zufrieden, wenn alles ihren Wünschen entsprechend vollendet ist.
Wenn dann die Models beim Modetee die Hüte auf dem Laufsteg vorführen, werden unsere Hutmacherinnen mit dem Applaus des Publikums für die viele Arbeit belohnt.
Nach dem Modetee ist aber auch schon wieder vor dem Modetee und die nächsten Ideen sprudeln schon wieder in Effies Kopf.